Damen Regionalliga VSG Saarlouis – TV Waldgirmes 2:3 (-23, +16, +19, -19, -12). Daniel Bock wollte sich im Zeitungsinterview eigentlich mit einem gewonnen Satz beim bisher ungeschlagenen Spitzenreiter Saarlouis zufrieden geben. Hier der komplette Spielbericht: Am Sonntagabend und nach 120 Minuten Spielzeit stand es fest: Die Damen aus Waldgirmes besiegen den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer VSG Saarlouis in 5 Sätzen. Dies konnte nur durch die überaus erfolgreiche Unerstützung von „Auswärtstrainer“ Georg Quillmann vollbracht werden, dem es gelang seine taktischen Ansichten und Spielerwechseln so gut in Szene zu setzen, dass Saarlouis vor allem in Satz 4 und 5 mit mehr Risiko spielen musste. Unbeschwerte konnte das Team aus Waldgirmes zum ersten Mal in der Saison in der Rolle des „Jägers“ an den Start gehen. Besonders positiv zu bewerten ist, dass es gelang die verletzte Mannschaftsführerin würdig zu vertreten. Die Damen haben bewiesen, dass sie sich als Team weiter geformt und gefestigt haben und so die Leistungsdichte immer enger wird. Auch Maggie Sachs und Libera Fanzi Klein konnten wegen Krankheit diesen Sieg nicht live miterleben. „Wir haben das Einfache sichtlich besser umgesetzt als der Tabellenführer und unsere Fehlerquoten im Durchschnitt zur vorherigen Spielen senken können. Dass ist Gold wert bei einem Team, dass viel Risiko gehen muss und genauso viele Eigenfehler macht wie wir gewöhnlich“, so „Aushilfskapitän“ Kristin Prittig. Der Start in das Spitzenspiel verlief stimmungsmäßig allerdings etwas holprig und nervös. Das Team um Trainer Quillmann lief anfangs einem kleinen 1:3 Rückstand hinter her. Die guten Aufschläge von Eva Hähnsen brachten allerdings schon dort den Ausgleich zum 6:6. Die Damen aus der Lahnaue konnten den Vorsprung sogar auf drei Punkte ausbauen (13:10). Doch wie auch in den Spielen zuvor schlich sich ein kleiner Fehlerteufel ein. In dieser Phase schaffte es das Team um Libera Jewgenia Stasiok nicht den Ball ohne Eigenfehler in das gegnerische Feld zu bugsieren (17:17). Die Saarländerinnen konnten ausgleichen und kamen mit 20:21 gefährlich nahe. Allerdings verschaffte ein geschickter Doppelwechsel der Erlösung. Die erfahrene Regina Gödde und Zuspierlin Noemi Salomon konnten sich super in Szene spielen. Beide riefen sofort ein gutes Niveau ab und machten Punkt um Punkt bis zum Satzgewinn. Im ersten Satz schaffte es die Abwehr gleich kurze Lobs zu holen. Außerdem profitierte das Team aus Mittelhessen zusätzlich von den Aufschlagfehlern der Gegner. Diese musste allerdings auch Druck machen, denn die Abwehr um Chefin Jewi Stasiok stand gut. Im zweiten Satz allerdings sofort ein anderes Bild. Die Waldgirmeserinnen waren auf einmal völlig von der Rolle. Wie in alte Rollenmuster zurückgeworfen fand man sich beim Spielstand von 5:13 wieder. Dies lag vor allem an den nun starken Aufschlägen von Stefanie Höwer. Der Annahmeriegel schaffte es nicht die gewaltigen Aufschläge zu entschärfen und so häuften sich die Fehler, da man unbedingt den Punkt machen wollte. Man selbst schaffte es kaum seinen eigenen Aufschlag zu halten. Auch die motivierte Frauke Teßmer konnte in diesem Falle kein Wunder vollbringen. Nicht nur die Annahme war zu ruhig auch die gesamte Mannschaft trug ihren Teil dazu bei. Ebenfalls war die Abwehrleistung nicht so stark wie im ersten Satz. So ging dieser verdient an die Heimmannschaft. Der TVW wollte mit dieser Leistung keinesfalls die Heimreise antreten. Die Damen schalteten einen Gang hoch und überrollten die Saarländerinnen mit einer 9:2 Führung schon fast. Dieses Mal brachte Frauke Teßmer neuen Schwung und ihre starken Aufschläge mit ins Spielgeschehen. Doch auch wieder konnte man den Vorsprung nicht halten. Zu sicher verspielten sich die Girls Punkt um Punkt. Während Saarlouis immer zwei oder mehr Punkte verbuchen konnten, schafften es die Waldgirmeserinnen nur einen Punkt. Fazit: Punkte wurden leichtsinnig verspielt und die Annahme begann zu flattern. Trotz geringer Eigenfehlerquote schaffte das Team um die gut spielende Mittelblockerin Gudrun Treutlein es nicht den Vorsprung zu halten. Auch der Doppelwechsel (wie im 1. Satz) führte zu keinem Erfolg. Der vierte Satz sollte Aussagen darüber geben, ob sich das Team um Universalspierlin Kristin Prittig um 100% zu Vorjahressaison steigern konnte. Dieses Mal gelang ein konstanter Start und erneut eine schnelle Führung von 12:6. In diesem Satz spielte die lang verletze Mirja Hänisch ihre Größe und Erfahrung aus und blockte mehrmals hintereinander die Hauptangreiferin aus Saarlouis. Das gab dem Team Aufwind und der Funke sprang über auf eine positive Stimmung. Der TVW eroberte die Halle im Saarland und peitschte sich immer wieder von Neuem an. In der Abwehr gab man ab jetzt keinen Ball mehr verloren und auch Zuspielerin Tina Gerhardt lief zur Hochform auf. Sie zeigte ihr vielfältiges Können, spielte in schwierigen Situationen klare Bälle und verteilte so gut, dass ihre Angreiferinnen meist nur einen Einerblock vor sich hatten.
Nun sollte der Tie-Break die Entscheidung bringen. Für die Heimmannschaft aus dem Saarland war es das erste Mal in dieser Saison ein 5-Satz Spiel. Waldgirmes konnte bisher alle ihre 5-Satz-Spiele gewinnen. Also starteten die Damen neuen Mutes in den Tie-Break. Bis zum 7:7 war es ein ausgeglichener Satz. Dann packte Waldgirmes eine Schippe drauf, reduzierte die Eigenfehler und kämpfte bis zum Umfallen. In schwierigen Situationen waren es die Mittelangreiferinnen Treutlein und Hänisch die ihre Sache gut machten und schwierige Pässen ausglichen und punkteten. Die Taktik von Trainer Quillmann wurde weiterhin gut umgesetzt und so gelang die Führung zum 10:8. Die Damen schnupperten an der Sensation. Saarlouis musste ein höheres Risiko eingehen um eigene Punkte zu machen. Doch Waldgirmes gab den Vorsprung nicht mehr her und gewann mit 15:12. „Wir haben uns in der Annahme mal wieder richtig sicher gefühlt“, so eine überglückliche Libera. Fazit: „Wir haben uns in unserem Spiel weiterentwickelt. Schon ganz einfach dadurch, dass wir geduldiger gespielt und auf unsere Chancen gewartet haben. Genau dieses Thema hatten wir vergangene Woche angesprochen. Ich bin Stolz, dass die Mannschaft dieses und klare Anweisungen sofort umgesetzt hat“, so ein zufriedener Georg Quillmann. „Mit dem Sieg gegen Saarlouis haben wir gezeigt, dass mit uns zu rechnen ist und unseren Standort in der Liga gefunden. Wir haben erneut als Mannschaft gewonnen und mit allen 10 Spielerinnen „auf dem Feld gestanden“. Das Team hat sich dahingegen gefestigt, dass wir Wechseln können ohne Verluste. Endlich haben wir es mal geschafft uns aus unserem Annahmetief allein rauszuarbeiten, dass gibt mir ein gutes Gefühl für die Rückrunde“, so Pressesprecherin Dorothee Wagner. Es spielten: Gerhardt, Gödde, Hähnsen, Hänisch, Prittig, Salomon, Stasiok, Teßmer, Treutlein, Wagner.