Henrik mit Bronzemedaille bei den olympischen Spiele für Gehörlose in Brasilien

von fruecker, 20. Mai 2022

Bei den Deaflympics 202 in Caxias do Sul vom 1.-15. Mai in Brasilien konnten Henrik Templin und Max Pähler die Bronzemedaille für das deutsche Team im Beachvolleyball holen! Als Gruppendritter kämpften sie sich über die Lucky Loser Runde bis ins Halbfinale und holten schließlich den 3. Platz und die damit beste Platzierung eines deutschen Beachvolleyballteams bei den Deaflympics überhaupt! Die Deaflympics sind die olympischen Spiele für Gehörlose aus aller Welt und finden traditionell ein Jahr nach den Olympischen und Paralympischen Spielen statt. Bei den 24. Deaflympics dieses Jahr schaffte es die Delegation auf Platz 10 im Medaillenspiegel. Henrik Templin spielt seit seiner Jugend beim TV Waldgirmes. Über Jugend, Landesliga und Oberliga hat der 21-jährige aus Treis es als Hallenvolleyballer bis in die Dritte Liga geschafft. Seine besondere Leidenschaft ist aber im Sommer der Beachvolleyball. Am 28.4.2001 flogen die deutschen Athleten nach Brasilien und landeten schließlich nach 24 Stunde Reise. Vor Ort mussten sie feststellen, dass die Beachplätze durch starken Regen unbespielbar waren wodurch eine Durchführung des Wettkampfes kurzeitig unsicher war. Zum Glück war eine Beachhalle in naher Umgebung frei und die Wettkämpfe konnten durchgeführt werden. Leider blieb das Wetter während der gesamten Deaflympics kühl und regnerisch, sodass das große Kaminzimmer des Hotels ständiger Treffpunkt aller deutschen Athleten wurde.

Am 4. Mai startete dann mit einem Tag Verspätung die Gruppenphase gegen die Teams aus Ukraine, Tschechien, Kanada und Ghana. Gegen Weltmeister Ukraine und Tschechien mussten sich Henrik und Max mit jeweils 0:2, trotz guter Leistung geschlagen geben. Im Gegenzug gewannen sie gegen Kanada und Ghana mit jeweils 2:0. Mit dem 3. Platz in der Tasche hieß es den langen Weg über die Lucky Loser Runde zu gehen um eine Medaille zu holen. Nach zwei Tagen organisatorisch bedingter Pause hieß es Lucky Loser (die drittplatzierten spielen über Kreuz gegen viertplatzierte, der Gewinner zieht ins Achtelfinale) gegen Japan. Da Japan aufgrund einiger Coronafälle seine gesamte Delegation zurückzog, waren Henrik und Max für das Achtelfinale gegen Italien qualifiziert. Das Team Germany 2 mit Marko Sudy und Maximilian Schmidt belegte in der eigenen Gruppe den zweiten Platz.

Gegen Italien war noch eine Rechnung zu begleichen, da gegen dieselbe Mannschaft das Achtelfinale bei der WM in Polen 2021 verloren ging. Mit starker Block- und Abwehrarbeit holten die Deutschen sich in diesem Jahr allerdings deutlich den Sieg. Marko und Max konnten ebenfalls überzeugen und lieferten im Spiel gegen Tschechien 2 einen glatten 2:0 Sieg hin. Im Viertelfinale gegen Finnland legten Henrik und Max zunächst einen Fehlstart hin und verloren den ersten Satz sehr deutlich. Dank der überragenden Abwehr von Max konnten die beiden das Spiel noch drehen und gewannen im dritten Satz. Für Marko und Max war der Traum von einer Medaille im Viertelfinale gegen Ukraine vorbei und die beiden erspielten sich einen 7. Platz.

Mit dem Einzug ins Halbfinale war die beste Platzierung eines deutschen Teams bei den Deaflympics bereits gesichert, es ging jedoch wieder gegen die Weltmeister aus Ukraine, die bereits Germany 2 schlugen. Trotz besserer Leistung und einem Spiel auf Augenhöhe fehlte am Ende die Konzentration und das Finale war außer Reichweite.

Gegen das Team aus dem Iran legte Trainerin Tonya Williams viel Wert darauf den Gegner auszupowern und zu zermürben. Henrik nahm die ganze Taktik etwas zu ernst und ließ die Iraner mit mehr als 11 Blockpunkten am Netz verzweifeln und zwang die Iraner zu mehr Fehlern. Mit einem klaren 2:0 Sieg und einer überragenden Stimmung auf dem Feld und der Tribüne sicherten sich Max und Henrik die Bronzemedaille und erfüllten sich das selbst gesetzte Ziel einer Medaille bei den Deaflympics obendrauf.