„Phasenweise gut spielen reicht eben nicht“

von fruecker, 22. Januar 2012

TV Waldgirmes vs. TV Jahn Kassel 1:3 ( 25-27, 25- 20, 21-25, 17-25).  Das erste Spiel im neuen Jahr konnte trotz vollzähligen Kaders nicht für die Mittelhessinnen aus Waldgirmes entschieden werden. Auch die Verletzung einer Stammspielerin aus Kassel konnte der Gastmannschaft nicht den Erfolg nehmen. Im ersten Satz des Spiels liefen die Damen aus Waldgirmes schon einem kleinen Rückstand hinterher, der spätestens beim 19:19 wieder aufgeholt wurde. Leider wurde die Aufholjagd nicht genug belohnt. Der Satz wurde mit 27-25 denkbar knapp an die Gastgeberinnen abgegeben. Das lag vor allem am Abwehrverhalten des TVW’s, welches geradezu einer Arbeitsverweigerung glich. „Wir haben zu lange gebraucht um uns ins Spiel reinzuhängen“, so Maggie Sachs. Die Aufholjagd war vor allem durch die gute Annahme und den immer wieder gut eingesetzten Mittelangreiferinnen Gudrun Treutlein und Mirja Hänisch zu verdanken. Federn hatte das Team um Mannschaftsführerin Anni Dell vor allem in den Situationen mit kurzen Aufschlägen in der Läuferposition 6 gelassen. „Hier haben wir einfach nicht schnell genug geschaltet und wurden schon dort in Bedrängnis gebracht“, so Anni Dell. Auch die Doppelauswechslungen mit Frauke Teßmer, Kristin Prittig und Tina Gerhardt schafften nicht die erhoffte Wende. Positiv ist allerdings, dass solche Wechsel keinen Bruch in der Mannschaft erzeugen. Im zweiten Satz konnte die Abwehrleistung gesteigert werden. Auch Annahme- und Abwehrchef Jewgenia Stasiok konnte den Annahmeriegeln immer besser organisieren. Anfangs aber immer wieder ein typisches Bild der Waldgirmeserinnen. Ins Spiel startete man mit einem 1:5 Rückstand. Trainer Georg Quillmann rüttelte das Team aber durch eine Auszeit auf. Diesmal zeigten die Einwechslungen von Frauke Teßmer und Tina Gerhart Wirkung. Durch eine Aufschlagserie der etwas angeschlagenen Dorothee Wagner kam mit 10:13 wieder etwas ran. Schließlich waren es die starken Aufschläge von Eva Hähnsen, die den Erfolg brachten. Im zweiten Satz stellte man sich besser auf die kurzen Aufschläge des Gegners ein. Konnte auch wieder über die Außenpositionen punkten, da Mittelangreifer und Diagonalspieler immer wieder gut in Szene gebracht wurden. Der Ausgleich war geschafft. Der dritte Satz verlief ausgeglichen. Beide Mannschaften stimmten sich aufeinander ein. Spielwechsel wurden länger. Am Ende bröckelte wie im letzen Spiel gegen Bretzenheim die Annahme sehr. Zwar konnte der Satz bis zum 18:19 ausgeglichen gestaltet werden, am Ende bezwangen aber die starken Aufschläge von Kassels Zuspielerin Ina Schwalm, die TVW Damen in die Knie. Zwar starteten die Damen aus Waldgirmes enthusiastisch in den vierten Satz, führten endlich mal mit 5 Punkten (7:2), konnten aber den Vorsprung weder halten noch ausbauen. Die Damen aus Kassel stellten sich zu gut auf die Schwächen der Waldgirmeserinnen ein. Punkteten viel über die Mitte und änderten ihre Aufschlagsstrategie – nun risikoreich und lang. Aber dennoch war der Punkteabstand immer noch gering 12:14. Allerdings konnte später die Annahme den Karren nicht mehr aus dem Dreck ziehen. Die Mittelpositionen wurden gar nicht mehr auf Seiten der Waldgirmeser eingesetzt. Auch die Technikqualität nahm ab. So ging der Sieg mit risikoreichen Aufschlägen verdient an den Aufsteiger. Fazit: Derzeit sind unsere Erwartungen an uns selbst zu hoch, für das was wir leisten können. Der Druck in unseren Köpfen macht uns zu schaffen, dass sollten wir endlich berücksichtigen und mit mehr Freude und Kampfgeist in die Spiele gehen. Wir erwarten von uns, dass wir so spielen wie in der Hinrunde, können uns aber personell und trainingsbedingt nicht in diese Richtung weiter entwickeln, dass schaffen die anderen Mannschaften eben einfach besser. Uns fehlt es deswegen an Konstanz, wir spielen phasenweise guten Volleyball, können das Niveau aber leider nicht halten, verschlafen meist den Satzanfang oder können den Vorsprung nicht halten. Wir haben viele kleine Defizite, die sich häufen. Vor allem gegen größere Mannschaften haben wir fast keine Chance. Unsere größten Mängel bei großen Teams liegen vor allem im Block Feldabwehrverhalten, da beweisen wir wenig Spielintelligenz, obwohl wir es doch eigentlich können, dass haben wir in der Hinrunde bewiesen. Es spielten: Dell, Gerhardt, Hähnsen, Hänisch, Klein, Prittig, Sachs, Salomon, Teßmer, Treutlein, Wagner.