TV Waldgirmes – Allianz MTV Stuttgart 0:3 / 53:75 (16:25 16:25 21:25). So hatte das Team um Kapitänin Yva Cesar es sich vorgenommen und so wurde es umgesetzt. Um jeden Punkt wurde aufopferungsvoll gekämpft und jeder Punkterfolg wurde frenetisch gefeiert. Und die Fans in der vollbesetzten Halle in Atzbach machten mit. Von der ersten bis zur letzten Minute. Zum Schluss wurde Waldgirmes gefeiert wie ein Sieger auch wenn man sich der Übermacht und Durchschlagskraft des Tabellenführers der ersten Bundesliga beugen musste. Libera Emma Dogu fasste es kurz zusammen: „Es war ein surreales Spiel. Wir sind stolz, dass wir uns so teuer verkauft haben und mit der prall gefüllten Halle ein Volleyballfest feiern konnten.“ Der Erstligist trat mit voller Besetzung auf inklusive Kapitänin und Nationalspielerin Antonia Stautz und starte erwartet stark mit gefährlichen Aufschlägen, ging schnell mit sechs Punkten in Führung und hielt diese bis zum 19:13. Maja Löcker legte geschickt einen Angriff auf den Stuttgarter „Marktplatz“ und die spätere Gold-MVP Leonie Amann lies es die Linie runter krachen zum 16:24. Dann jedoch flog der Aufschlag zum Satzverlust knapp ins Aus. Im zweiten Satz Waldgirmes Leonie Amann mit hartem Angriff und direkt danach Vanessa Krauss mit einem Aufschlag Ass zur ersten Führung von Waldgirmes. Die Fans sahen klasse Pipeangriffe aus dem Rückraum, zuerst von Benja Lensing dann von Leonie Amann. Beide geschickt in Szene gesetzt von Zuspielerin Greta Martin. Stuttgart beim 10:8 nur knapp in Front. Doch mit gefährlichen Aufschlägen bauten die Gäste ihre Führung aus und ihre Außenangreiferin Marie Steinhilber hämmerte den Ball zum 25:16 Satzgewinn ins Waldgirmeser Feld. Wer gedacht hatte, dass damit Waldgirmes klar geschlagen sei musste sich eines Besseren belehren lassen. Der dritte Satz begann mit einem Aufschlag-Ass von Yva Cesar und einem Hammer-Angriff von Benja Lensing zur 3:2 Führung. Stuttgart drehte dann mit seiner 1,92 Ausnahmeangreiferin Leilani Slacanin zum 8:4. Aber Waldgirmes kam zurück über Vanessa Krauss, die am Netz aufgepasst hatte und phantastischen Abwehraktionen von Lilly Brock und Yva Cesar. Leonie Amann bedankte sich dann mit dem 10:10. So ging es weiter. Die Lahnauerinnen zeigten nun warum sie zu Recht auf Platz drei der 2. Liga Pro stehen und boten den Favoritinnen eine heiße Abwehrschlacht. Bislang hatte Stuttgart in der laufenden Saison noch keinen einzigen Satz in einem Pflichtspiel verloren und Trainer Konstantin Bitter saht sich gezwungen nach verlorenes 20:16 Führung bei 20:20 Auszeit zu nehmen und seine Nationalspielerin Antonia Stautz einzuwechseln. Vorher hatten Maret Schlinkheider mit starken Aufschlägen, Yva Cesar, Maja Löcker und Benja Lensing mit geschickten Schlägen gegen den Block vier Punkte in Serie gemacht. Doch die Hoffnung von Trainer Daniel Bock auf einen Lucky Punch erfüllte sich nicht: “Wir hätte so gerne einen Satzgewinn mitgenommen, das wäre die Krönung dieser Top-Leistung gewesen,“ so der Trainer, „aber dafür ist Stuttgart zu erfahren und abgezockt.“
Ein wenig Pech im Block und eine nicht zu bremsende Leilani Slacanin machten den Sack zu, gewannen Satz und Spiel mit 25:21und 3:0 und zogen ins DVV-Pokal Viertelfinale ein.
Die Waldgirmeser Silber MVP Leonie Amann war dennoch begeistert: „Es war ein aufregendes und einzigartiges Erlebnis, gegen ein solch hochkarätiges Team anzutreten. Wir haben unser bestes Spiel gezeigt – mit starken Aufschlägen, stabiler Abwehr und großem Kampfgeist. Am Ende mussten wir uns jedoch der Durchschlagskraft und Athletik der Profis geschlagen geben.“
Es spielten: Dogu, Schlinkheider, Rüterhenke, Kesper, Krauß, Amann, Martin, Brock, Lensing, Cesar, Rhode, Reinke, Löcker, Bieneck


