Waldgirmes ist Herbstmeister in der Dritten Liga

von fruecker, 15. Dezember 2013

Hannes Hübner schlägt Linie_webTV Waldgirmes TSV Speyer 3:1 (+16, -23, +24, +11). In der eigenen Halle ungeschlagen geht Waldgirmes als Herbstmeister in die Winterpause. Daniel Bock war begeistert: “Das Team hat gezeigt was in ihm steckt und Marek hat in seinem ersten Spiel in dieser Saison super gespielt.“ Tatsächlich waren viele Zuschauer überrascht über die Startaufstellung.  Neben Routinier Hannes Hübner brachte Bock ausschließlich junge Spieler. Auf der Spielmacherposition setzte er von Beginn an auf den lange verletzten Marek Bender. Der bedankte sich mit einer Top-Leistung und wurde von vielen als Spieler des Tages gesehen. Doch beinahe hätte das Spiel an diesem Abend gar nicht stattfinden können. Durch einen elektrischen Defekt ließen sich die die Trennvorhänge in der Atzbacher Halle nicht aus dem Volleyballfeld bewegen. Schiedsrichter und der Gegner aus Speyer zeigten jedoch Geduld und Verständnis und dem außergewöhnlichen Einsatz des Schulhausmeisters Lothar Kremer war es schließlich zu verdanken, dass der Defekt behoben werden konnte und das Spiel mit nur wenig Verzögerung um kurz nach 20:00 Uhr angepfiffen wurde. Das ganze Waldgirmeser Team machte von Beginn an die peinliche Auswärtsniederlage in Frankfurt vergessen. Philip Schumann bombte seine Sprungaufschläge derart in Feld von Speyer, das auf gegnerischer Seite an einen geordneten Spielaufbau nicht zu denken war. Alle Waldgirmeser Hauptangreifer zeigten sich von ihrer besten Seite und Speyer schien nach dem klaren und schnellen 25:16 Satzerfolg schon früh geschlagen.

Im zweiten Satz zeigte sich Speyer jetzt aber viel stabiler. Mit einer tollen Abwehr und schnell vorgetragenen Angriffen über die Mitte brachten die Pfälzer Waldgirmes jetzt zunehmend in Bedrängnis. Dennoch sah es nach einem sehenswerten Rückraumangriff von Hübner und der 21:19 Führung ganz nach einem zweiten Satzerfolg aus. Das hatten die Waldgirmeser Spieler wohl auch so im Kopf. Zwei leichte Fehler, einmal am Netz und einmal knapp ins Aus brachten Speyer wieder heran. Zum Schluss war es dann Nervosität, eine leichtfertig verschlagene Aufgabe und ein sensationell starker Mittelangriff von Speyer und der Satzverlust lies die Zuschauer nichts Gutes ahnen.

Im dritten Durchgang wieder konzentriertes Spiel bei Waldgirmes. Wechselnde Führungen und sowohl Speyers Trainer Fischer als auch Daniel Bock hatte relativ früh beide Auszeiten verbraucht, denn dass Spiel tobte hin und her. Der erste Schiedsrichter Klaus Biermann pfiff eine sehr harte Linie und ahndete mehrere technische Unsauberkeiten auf beiden Seiten. Speyers Zuspieler und Kapitän Uli Fischer monierte etliche dieser Entscheidungen brachte am Satzende beim Stand von 24:24 Unruhe in die eigene Aufstellung und mit einem super Block von Mathias Mülke und einem clever geschlagenen Ball von Peter Schlecht ging der Satz ganz knapp an Waldgirmes,

Doch mit dem selbstbewussten Auftritt hatten die Lahnauer Speyer den Schneid abgekauft. Im vierten Satz Top-Volleyball. Starker Beginn von Waldgirmes mit 6:1. Die 150 begeisterten Zuschauer peitschten das Team nach vorne. Daniel Bock hatte die Taktik ausgegeben den gegnerischen Mittelangriff nicht zu blocken um gegen die Außen einen Doppelblock stellen zu können. Speyer versuchte es daher verstärkt über die Mitte aber zweimal konnte die Abwehr, allen voran Libero Tobias Rücker, die Angriffe auch ohne Block entschärfen und Kapitän Peter Schlecht verwandelte den Punkt für Waldgirmes. Mitte des Satzes eine Schrecksekunde als Mittelblocker Max Froboese nach einer Blockaktion am Boden lag und sich das Knie hielt. Aber er konnte zum Glück weiterspielen und zeigte in der Folge wiederholt, dass er zu den besten Blockspielern der Liga gehört. Daniel Bock griff dann noch zu einer taktischen Variante und wechselte Maro Schossée ins Zuspiel und Farzad Rasuli in den Diagonalangriff. Beide bedankten sich mit zwei wunderschönen Angriffsaktionen und erhöhten den Vorsprung der Lahnauer auf 10 Punkte. Speyer immer noch engagiert und mit viel Einsatz hatten dem entfesselt aufspielenden Bock-Team jetzt nichts mehr entgegenzusetzen. Volker Zimmermann und Matthias Mülke im Mittelangriff versenkten einen Schnellangriff nach dem nächsten, Tobi Rücker holte einen Ball fast an der Bande und auch aus unmöglichen Situationen hämmerten Philip Schumann und Peter Schlecht einen Ball nach dem anderen ins gegnerische Feld. Als Speyer gegen einen schwierigen Ball einen hohen Doppelblock stellte war es Kapitän Schlecht, der den Ball mit viel Gefühl über die komplette Abwehr hinweg locker in den letzten Winkel des Felde schob und Waldgirmes den Spielball brachte. Ein harter Angriffsschlag, Abwehr von Speyer, aber der Ball zu dicht am Netz und Max Froböse passte setzte den Schlusspunkt mit einem direkt verwandelten Schlag mitten ins Feld der jetzt etwas frustrierten Mannschaft aus Speyer zum hohen aber verdienten 25:11 Erfolg. Damit führen die Waldgirmeser jetzt die Tabelle mit zwei Punkten Vorsprung an und viele Zuschauer fragten schon nach den Aufstiegsplänen. Manager Friedhelm Rücker gibt sich besonnen: “Wir wollen aufsteigen, wenn wir klar Meister werden und ein junges Team mit Perspektive für mehrere Jahre zusammen haben. Jetzt aber ist mitten in der Saison. Das Team steht unerwartet für mich an der Spitze, wir haben aber gezeigt, dass auch der erste vom Tabellenletzten geschlagen werden kann. Daher ist die Devise, dass wir von Spiel zu Spiel Team, Taktik und Zusammenspiel optimieren. Erst Ende der Saison wird Bilanz gezogen und Zuschauer, Management und Team werden alles tun, um ganz vorne zu landen“.
Für Waldgirmes spielten: Farzad Rasuli, Hannes Hübner, Maro Schossée, Tobias Rücker, Philipp Schumann, Peter Schlecht, Max Froböse, Arndt Schlierbach, Volker Zimmermann, Matthias Mülke